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TUM School of Natural Sciences
Vorlesungsbetrieb Experimentalphysik

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Wiliam Thomson (später Lord Kelvin) (1824 - 1907)

englischer Mathematiker und Physiker

William Thomson wurde am 26. Juni 1824 in Belfast geboren. Nach dem Tode seiner Mutter 1830 übernahm Thomsons Vater, ein Mathematikprofessor seine Grundausbildung. Als dieser 1832 einen Ruf nach Glasgow erhielt immatrikulierte er seinen 11jährigen Sohn an der dortigen Universität. Thomson bewältigte das Mathematikstudium erfolgreich und machte sich insbesondere mit den Arbeiten von Laplace und mit Fouriers Werk über die Wärmeleitung bekannt. Im Jahr 1841 kam er nach Cambridge und studierte dort Naturwissenschaft. Nach einem einjährigem Aufenthalt 1845 in Paris erhielt er 1846 einen Ruf als Professor für theoretische Physik an die Universität Glasgow. Er experimentierte 1847 mit seinem Freund George Stokes im Bereich der Hydrodynamik. 1848 veröffentlichte Thomson die erste größere Arbeit auf dem Gebiet der Thermodynamik, in der er auf der Grundlage der Carnotschen Wärmetheorie eine absolute Skala für die Temperatur vorschlug. Die absolute Temperatur wird noch heute in Kelvin angegeben. Im Jahre 1851 wurde er in die Royal Society aufgenommen. 1853 fand er mit James Prescott Joule, dass die Temperatur eines Gases bei einer Ausdehnung gegen einen Widerstand ohne äußere Arbeitsleistung sinkt. Dieses Phänomen wird als Joule-Thomson-Effekt bezeichnet. Thomson studierte die mathematische Theorie der Signalübertragung und entwickelte Möglichkeiten zur Verbesserung der Herstellung elektrischer Kabel. Er konstruierte Spiegelgalvanometer und Heberschreiber. Von 1857 bis 1858 und von 1865 bis 1866 war er als wissenschaftlicher Berater beim Verlegen der Telegraphenkabel im Atlantik angestellt. 1866 wurde er wegen seiner besonderen Verdienste beim Bau des transatlantischen Kabels zur Telefonverbindung zum Ritter geschlagen. Thomson beschäftigte sich viel mit den Gezeiten. Seine bekannteste Arbeit auf diesem Gebiet ist wohl die Gezeitenrechenmaschine welche 1872 von ihm entwickelt und 1876 gebaut wurde. Er emeritierte 1899 und zog sich auf sein Schloss in Netherhall zurück. Im Jahre 1890 wurde er zum Präsidenten der Londoner Royal Society gewählt und zwei Jahre später in den Adelstand mit dem Titel Lord Kelvin of Larges gehoben. Den Namen - nach dem Bach, der durch den Park der Glasgower Universität fließt - wählte sich Thomson selbst.

Thomson verstarb am 17. Dezember 1907 in Netherhall. Er wurde in London neben dem Grab von Sir Isaac Newton beigesetzt.

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