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Elektrostatische Waage
Kurzbeschreibung
Die elektrostatische Waage ist auch unter den Begriffen Spannungswaage, Potentialwaage oder Kirchhoffsche Waage bekannt. Drei bis vier Zentimeter über einer Seite einer
Tafelwaage wird eine isolierte Platte angebracht. Lädt
man Platte und Waage mit dem Hochspannungsgerät
entgegengesetzt auf, so wird die Waagschale gegen die
Platte gezogen und hebt dabei sogar ein 5 g-Gewicht, das
man auf den Schnabel der Waage legt. Die Höhe der
Spannung zeigt ein angeschlossenes elektrostatisches
Voltmeter an.
Eingestellt wird der Spannungswert bei dem die rechte Waageseite gerade noch oben gehalten werden kann. Je größer der Abstand zwischen den Platten gewählt wird, desto höher muss die angelegte Spannung sein um diese noch zu halten. Bringt man nun ein festes Dieelektrikum zwischen die Platten verringert sich die benötigte Spannung zum Halten der angezogenen Platte. Die elektrostatische Waage (vermutlich von Gustav Robert Kirchhoff entwickelt) wurde ursprünglich dazu verwendet, um die elektrische Permittivität verschiedener Dieelektrika zu bestimmen oder auch um hohe elektrische Spannungen zu messen.
Betriebsanleitungen: Lampen, Elektrogeräte, Hochspannungsmessgerät LD 25 KV

Physikalische Erklärung
Für die elektrostatische Kraft F mit der die Platten angezogen werden gilt:
F = 1/2 · E · Q = 1/ 2 · U/d · C · U = 1/ 2 ε0 · εr · A /d 2 · U 2
E: Feldstärke
Q: Ladungsmenge
d: Plattenabstand
ε0elektrische Feldkonstante
εr: relative Permittivität des Dieelektrikums
A: Fläche einer Platte
Der Faktor 1/2 tritt auf, weil die negative Platte, auf der wir die Kraftwirkung betrachten, sich im Feld der positiven Platte befindet. Sie ist nur dem Feld der positiven Platte ausgesetzt, nicht aber dem eigenen. Darum ist die wirksame Feldstärke für die negative Platte nur halb so groß wie die messbare Feldstärke zwischen beiden Platten.
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