TUM-Logo

TUM School of Natural Sciences
Vorlesungsbetrieb Experimentalphysik

PH-Logo

Tesla Transformator

Kurzbeschreibung

Ein Tesla-Transformator ist ein nach seinem Erfinder Nikola Tesla benannter Transformator zur Erzeugung hochfrequenter Wechselströme mit sehr hoher Spannung; bis zu mehreren Megavolt sind möglich.

Betriebsanleitungen: Elektrogeräte, Teslatransformator

Grafik Warnschild

Vorsicht!
Die Spannungen, die bei diesem Versuch auftreten, sind lebensgefährlich!
Deshalb während des Versuchs nicht in die Schaltung greifen!

Aufbau:

Der TT setzt sich zusammen aus zwei Schwingkreisen, die schwach miteinander gekoppelt und in ihren Resonanzfrequenzen aufeinander abgestimmt sind.
Die Spannungsversorgung des primären Schwingkreises bilden zwei Spulen (500 bzw. 23000 Windungen), welche die Netzspannung von 230V/50Hz auf 11580V/50Hz transformieren. Der Primärschwingkreis selbst besteht aus einer Funkenstrecke, einem Kondensator und einer Spule; der Sekundärschwingkreis aus der Teslaspule, also einer Induktivität und ihrer Eigenkapazität.

Grafik Aufbau

Durchführung und Beobachtung:

Am Trafo wird Netzspannung von 230V/50Hz angelegt. Die Überschläge der Funkenstrecke sind durch kleine Lichtblitze sichtbar; die Entladungen der Teslaspule in die Luft manifestieren sich in hellblau bis lila leuchtenden Blitzen am oberen, „heißen“ Ende der Sekundärinduktivität.

Erklärung:

Die hohen Spannungen erzielt man über ein Zusammenspiel aus dem Spulenübersetzungsverhältnis zwischen Primär- und Sekundärspule und der Resonanz der beiden Schwingkreise:
Legt man die Netzspannung an, so wird der Kondensator durch den vom Trafo kommenden Strom geladen. Die selbe hochtransformierte Spannung liegt auch an der Funkenstrecke an, die dadurch ihre Durchbruchspannung erreicht und überschlägt; ein Kurzschluss entsteht, der dazu führt, dass der Kondensator nicht länger an den 11kV anliegt, sich also entlädt, und der Primärkreis eine gedämpfte Schwingung ausführt. Die Dämpfung führt zur Verminderung der Spannung im Primärkreis, weswegen die Funkenstrecke wieder verlöscht und sich der Kondensator neu auflädt. Die Funkenstrecke dient also als Schalter zwischen Spannungsquelle und Schwingkreis.
In der Primärspule entsteht dabei ein magnetisches Wechselfeld, das den Sekundärkreis induktiv ebenfalls zur Schwingung anregt; die Resonanzfrequenzen der Schwingkreise sind durch die Geometrie ihrer Bestandteile (Windungszahlen, Materialien) aufeinander abgestimmt, so dass nicht nur das Übersetzungsverhältnis der beiden Induktivitäten, sondern ebenfalls die Resonanzanregung der Teslaspule durch die Primärspule zur Erzeugung der hohen Spannungen im Sekundärkreis beitragen. Dabei können die Spannungswerte mehrere Megavolt erreichen, was zu Überschlägen in die Luft in Form der lila Blitze führt.
Die Energie im Sekundärkreis kann jedoch aufgrund des rechtzeitigen Erlöschens der Funkenstrecke nicht mehr induktiv in den Primärkreis zurückfließen.

Skin-Effekt:

Als Skin-Effekt bezeichnet man das Phänomen, dass der durch die hochfrequente Spannung erzeugte Strom nur an der Oberfläche des Leiters fließt. Durch die hohe Frequenz erhöht sich die Magnetfeldstärke im Inneren des Leiters (schnelle Frequenz «-» schnelle Stromänderung «-» stärkeres Magnetfeld) und die so erzeugten starken Wirbelströme drängen die Elektronen in Abhängigkeit von der Höhe der Frequenz mehr oder weniger stark nach außen.
Da beim Tesla-Transformator die Frequenzen am oberen Ende der Teslaspule einige 10 bis 100 kHz erreichen, kann man die Blitzentladungen sogar berühren, da der Strom aufgrund des Skin-Effekts nur an der unmittelbaren Oberfläche der Haut abfließt.

Haftungsausschluss     Datenschutz

Copyright © 2011 Josef Kressierer