![]() |
TUM School of Natural Sciences |
![]() |
Ausbreitung von Kreiswelle und ebener Welle
Kurzbeschreibung
Funktionsweise des Wasserwellengerätes:
Der folgende Versuch wird mit einem Wasserwellengerät durchgeführt. Es handelt sich dabei um die wie im Folgenden dargestellte Anordnung eines Wellenerregers über einer von unten durch eine LED beleuchtete Plexiglaswanne.
Skizze der Versuchsanordnung:

Mittels dreier Verstellschrauben an der Wanne kann diese durch Orientierung
am Wasserstand waagerecht ausgerichtet werden. Man verwendet destilliertes
Wasser um Ablagerungen in der Wanne zu vermeiden.
In einer über das Display zwischen 5 und 60 Hz beliebig regelbaren
Frequenz wird ein Tupfer in die mit Wasser gefüllte Wanne eingebracht.
Dadurch wird das Wasser ausgelenkt und schwingt zurück; es ergeben
sich Minima und Maxima des Wasserstandes – die charakteristischen
Wasserwellen. Es ist ebenfalls möglich, den Tupfer nur mit einzelnen
Impulsen zu betreiben. Außerdem kann die Amplitude in acht Stufen
variiert werden. Sowohl Frequenz als auch Amplitude sind jeweils derart
einzustellen, dass sie die qualitative bzw. quantitative Betrachtung optimieren.
Die inneren Ränder der Wanne sind mit Schaumstoff beschichtet um
eine möglichst vollständige Absorption der Wellen zu gewährleisten,
wodurch die Betrachtung des Wellenverlaufs nicht durch weitere Überlagerungen
mit reflektierten Wellen beeinträchtigt wird.
Die entstehenden Wellen können von oben betrachtet und mit einer
Kamera aufgenommen werden; alternativ kann ein Plexiglas-Aufsatz über
der Wellenwanne angebracht werden, auf dem man auf einer beigefügten
Folie ebenfalls gut die zweidimensionale Projektion der Wellen erkennen
kann:

Des Weiteren kann der Beleuchtungsmodus variiert werden: die Wellenwanne kann kontinuierlich beleuchtet werden; allerdings kann das menschliche Auge Bewegungen nur bis ca. 25-30Hz differenziert erfassen. Überschreitet man diese Frequenzen, so ist der Stroboskop-Modus zu wählen, bei dem die Wellenwanne gepulst beleuchtet wird wodurch die Wellenbewegung verlangsamt dargestellt oder sogar zum Stillstand gebracht werden kann. Dieser Beleuchtungsmodus vereinfacht die qualitative Bewertung der Wellenbewegung für den Menschen; die Wellenbilder sind jedoch bei kontinuierlicher Beleuchtung deutlich eindrucksvoller.
Versuchsdurchführung / Beobachtung:
Die Wanne wird mit destilliertem Wasser gefüllt, ausgerichtet, und der Tupfer wird möglichst knapp mittig darüber positioniert. Danach wird er mit einer am Erreger eingestellten Frequenz fortlaufend ins Wasser getaucht. Von oben sieht man vom Erregerzentrum nach außen wandernde Wellenfronten; diese bilden, als Momentaufnahme betrachtet, konzentrische Kreise um den Tupfer:

Erklärung:
Für den Zusammenhang zwischen Ausbreitungsgeschwindigkeit c der Welle,
Erregerfrequenz f und Wellenlänge λ gilt:
c = λ ·f
Das erste Eintauchen des Tupfers erzeugt ein sich kreisförmig ausbreitendes
„einhüllendes“ Wellental, und jedes weitere Eintauchen
erzeugt ein weiteres Wellental. Da die Wellenlänge durch die Frequenz
quantisiert ist kann der Tupfer mit seiner Erregerfrequenz f ein weiteres
Wellental nur genau im Abstand einer weiteren Wellenlänge hinzufügen,
wobei das zuvor erzeugte Wellental in dieser Zeit T = 1/f genau um eine
Wellenlänge weitergewandert ist. Dadurch entsteht auf der Folie ein
Bild von abwechselnd hellen und dunklen konzentrischen Kreisen in konstanten
Abständen von λ/2', wobei die hellen Kreise die Welentäler,
also die Minima, und die dunklen Kreise die Wellenberge, also die Maxima
darstellen.
An obiger Formel wird auch ersichtlich, dass eine Erhöhung der Frequenz
zu einer größeren Ausbreitungsgeschwindigkeit führt, ebenso
wie eine Erhöhung der Amplitude, wodurch die Wellenlänge vergrößert
wird.
Ausbreitung einer einfachen parallelen Welle
Skizze der Versuchsanordnung:

Versuchsdurchführung / Beobachtung / Erklärung:
Im Unterschied zur einfachen Kreiswelle wird bei diesem Versuch statt dem Tupfer ein Schieber ins Wasser eingebracht. Hier ist es insbesondere erforderlich, auf die genau waagerechte Ausrichtung der Wellenwanne zu achten um ein gleichmäßiges Eintauchen des Schiebers zu gewährleisten. Außerdem kann die Beigabe einiger Tropfen Seifenlösung zur besseren Benetzung beitragen. Im Übrigen ist der Versuch analog zur einfachen Kreiswelle; die Erklärung des entstehenden Bildes ist ebenfalls analog.
Betriebsanweisungen: Lampen, Elektrogeräte
Haftungsausschluss Datenschutz
Copyright © 2011 Josef Kressierer